Online-Filmclub: „Heiße Küste“
Die Pandemie dauert noch immer an. Trotzdem möchten wir weiter mit euch online über einen Film diskutieren und euch Informationen über Hintergründe und Geschichte geben. Wie auch beim letzten Filmclub sehen wir uns den Film nicht zusammen im Kino an, sondern jede*r für sich zu Hause oder unterwegs auf YouTube.
Der Film ist über den YouTube-Kanal von Arte noch bis zum 15.01.2021 unter folgendem Link verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=sjU5Su_K4AQ&feature=youtu.be.
Am 15. Januar treffen wir uns dann alle zusammen im virtuellen Zoom-Raum und diskutieren mit euch anhand der Dokumentation „Pornotropic – ‘Heiße Küste’ von Marguerite Duras“ über Kolonialismus und die Verknüpfung der Rassen- und Klassenfrage mit Idealen von Körper, Gender und Sexualität.
Darum geht es
Die Dokumentation bietet eine neue Lektüre des im Jahr 1950 erschienen Romans „Heiße Küste“ von Marguerite Duras. Das Buch, entschieden anti-kolonialistisch, zeichnet ein persönliches und politisches Porträt des damaligen Französisch-Indochinas.
Wilde Ehe, Prostitution, Vergewaltigung, Zwangsarbeit und die systematische Erniedrigung der einheimischen Bevölkerung waren Werkzeuge um aus den Kolonien Profit zu schlagen. Neben der körperlichen Unterwerfung, legitimiert der vermeintlich zivilisatorische Auftrag der europäischen Siedler die Ausbeutung zudem auf ideologische Art. Der Roman „Heiße Küste“ ist eine gnadenlose Abrechnung mit diesem ausbeuterischen System.
In der Dokumentation entschlüsseln die Politologin und Frauenrechtlerin Françoise Vergès und die Anthropologin und Historikerin Ann Laura Stoler die Symbolik der kolonialen Wirklichkeit. Zusammen mit Auszügen aus dem Buch und anhand von unveröffentlichten Filmaufnahmen von Soldaten und Siedler*innen, einheimischen Sexarbeiterinnen, sklavengleichen Arbeiter*innen der französischen Industriefirmen wird die Geschichte von vielen Menschen, die in der offiziellen Geschichte keinen Platz haben, erzählt.
Dokumentation von Nathalie Masduraud und Valérie Urrea (F 2019, 53 Min, Quelle: Arte)
Gut zu wissen
- Der Eintritt ist frei.
- Voranmeldung bitte per Mail unter info@frauenstudien-muenchen.de.
- Die Einwahldaten zum Zoom-Meeting erhaltet ihr anschließend per Mail.