Der Tod eines geliebten Menschen kann eine ziemliche Überforderung mit sich bringen. Es gibt Bücher, die helfen, einen feministischen Blick auf das Abschied-Nehmen und die Trauer zu bekommen.
Wir reden über Trauer, über das Buch “Schwester Tod” von Erni Kutter über “weibliche” Trauerkultur. Laura Freisberg und Barbara Streidl sprechen über ihre Erfahrungen mit der Trauer und über die Erkenntnis: Trauer bleibt oft länger, als einem zugebilligt wird. Dann nehmen wir sie eben mit.
Die Hosts:
Laura Freisberg ist im Vorstand von Frauenstudien München. Sie mag Bücher, moderiert den “Leseclub” bei Frauenstudien München und hätte gerne mal mit Hannah Arendt eine Schachtel Zigaretten leer geraucht. Ihr Geld verdient sie mit Lesungsmoderationen, aber vor allem als Journalistin beim Bayerischen Rundfunk. Sie pendelt zwischen Stadt und Land, hat zwei Hochbeete und freut sich über Tipps, was wirklich gegen Nacktschnecken hilft.
Barbara Streidl ist auch im Vorstand, sie moderiert häufig Veranstaltungen wie Lesungen oder Diskussionsrunden. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, zuerst erschien von ihr als Co-Autorin “Wir Alphamädchen”, zuletzt “Feminismus” in der 100-Seiten-Reihe von Reclam. Daneben arbeitet sie auch beim Bayerischen Rundfunk als Moderatorin, Autorin und Produzentin von Features. Bis 2019 hat sie den “Lila Podcast” co-gehostet. Wenn sie nicht spricht oder schreibt, häkelt sie Überzüge für Bügel und spielt Bass.

Links und Hintergründe zu dieser Folge:
- Buchtipp (Sachbuch): Erni Kutter, Schwester Tod.
→ darin gibt es auch einen Abschiedssegen von Cornelia Roth, den sie für ihre gestorbene Mutter verfasst hat - Buchtipp (Sachbuch): Prof. Dr. Claudia Bausewein, Rainer Simader, 99 Fragen an den Tod. Über Bedürfnisse und Gefühle am Ende des Lebens – und wie wir damit umgehen.
- Buchtipp (Roman): Zsuzsa Bánk: Sterben im Sommer, S. Fischer Verlag
- Buchtipp (Roman): Jasmin Schreiber, Marianengraben.
- Details zu Bestattungen in München
- Details zu den Teilnahmebeschränkungen bei Bestattungen in München
Veranstaltungshinweis: Online-Lesung aus “Wie alles anders bleibt” mit Jana Hensel am 28.11.2020, Infos hier.
“Eines Tages wird man erkennen, dass von jedem ostdeutschen Ich-stehe-meinen-Mann-Feminismus für das vereinigte Land im Verhältnis mehr positive Emanzipationsimpulse ausgegangen sein werden als vom Alice-Schwarzer-Feminismus.“
Jana Hensel
- Produktion: Barbara Streidl
- Illustration (Linolschnitt): Laura Freisberg
- Musik: Lenz Schuster
Spenden:
Geht natürlich – alle Möglichkeiten findet ihr unter “Unterstützen” hier auf der Frauenstudien-Seite. Vielen Dank!

Ein Link noch: Das BR-Hörspiel “Einsam stirbt öfter – Ein Requiem” wurde für den Deutschen Hörspielpreis nominiert- es geht um Trauer und Sterben:
https://www.swr.de/swr2/hoerspiel/ard-hoerspieltage/veranstaltung-2020-06-14-wettbewerb-100.html
Ein sehr schöner Beitrag. Zum Thema ‘Umgang mit dem Tod’ könnte man stundenlang sprechen oder kommentieren, denke ich.
Als Anregung zwei Empfehlungen für einen modernen Umgang mit dem Tod:
Sarah von http://www.sarggeschichten.de zeigt kurze Filme mit einer gefühlvollen, ganz un-esoterischen Herangehensweise an diverse Themen. Sie teilt Dinge aus ihrem Bestatterinnenleben auch sehr kurzweilig auf Twitter.
https://www.thanatos-berlin.de/ ist die Website von Julian, einem alternativen Bestatter aus Berlin, der in Blog und verschiedenen Kapiteln eine Fülle von Informationen zum Thema anbietet.
Ach ja, was du nach der Patientenverfügung eigentlich noch brauchst, ist die _Bestattungverfügung_.
Rock on, liebe Grüße, Susi