Unser neuer Filmclub ist endlich gestartet!

In dem einfühlsam erzählten Drama „Das Mädchen Wadjda“ geht es um den Alltag gleich mehrerer Frauen in Saudi-Arabien: Es geht um Wadjda, die von ihrem besten Freund für verrückt erklärt wird, weil sie sich ein Fahrrad kaufen will. Es geht um die Mädchenschule, die Wadjda besucht, und um die strenge Schulleiterin, die sie und ihre Mitschülerinnen auf die Rolle der braven Ehefrau in einer von Männern dominierten Welt trimmen will. Es geht um Wadjdas Mutter, die auf ihren Fahrer angewiesen ist und sich deswegen von ihm drangsalieren lassen muss. Und schlussendlich geht es auch um Wadjdas Verhältnis zum Vater, denn als Mädchen taugt sie nicht zum Stammhalter.

Der 2012 erschienene Film hat gleich zwei Besonderheiten aufzuweisen: Es ist das Erstlingswerk der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour und der erste abendfüllende Spielfilm mit saudi-arabischer Regie überhaupt. Auch die Süddeutsche Zeitung feierte 2013 in ihrer Filmkritik das Machwerk als eine kleine Sensation. Denn für ihren wunderbaren Film über das Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als Fahrrad zu fahren, hat Haifaa Al-Mansour eine wichtige Regel Saudi-Arabiens gebrochen: Dass Frauen weder zu hören, noch zu sehen sein sollen.

Mit Wadjda hat die Regisseurin eine lebensfrohe Protagonistin geschaffen, und doch wirkt der Film beklemmend. Wegen all der Ungerechtigkeiten und Einschränkungen, denen die Frauen gegenüber stehen.

Der Film war ein gelungener Einstieg in unseren neuen Filmclub! Nach der Filmvorführung fanden sich alle, die noch Zeit und Lust hatten, gemütlich im Fraunhofer, einem Wirtshaus gleich nebenan, ein.

Es war ein toller Abend – und wir freuen uns schon auf die weiteren Filmabende im Jahr 2019!

Und hier geht’s zum Trailer: