Der Großteil der Welt war und ist patriarchal organisiert, das heißt: Die Macht lag und liegt vor allem in den Händen von Männern und ist nach Regeln organisiert, die Männer erdacht haben. Nur wenige Gesellschaften leben matrilinear, also mit Frauen als Familienoberhäuptern.

Eines dieser Völker sind die Khasi, die die Regisseurin Bettina E. Witte für ihren Dokumentarfilm „Khasi – Im Land der Frauen“ (2012) besuchte. Die Khasi leben im Nordosten Indiens, im Bundesstaat Meghalaya. Mit der freundlichen Genehmigung der Regisseurin zeigen wir ihren Film und wollen anschließend darüber sprechen, welche Vor- und Nachteile eine matrilineare Gesellschaftsform bietet.

Bettina E. Witte war bei der Filmvorführung anwesend sein und beantworte anschließend Fragen aus dem Publikum. Die Moderation des Gesprächs übernahm Julia Fritzsche vom Bayerischen Rundfunk.

20 Uhr im Neuen Arena, Hans-Sachs-Straße 7. Einlass ab 19:30 Uhr, Eintritt frei. Kartenreservierung unter info@frauenstudien-muenchen.de.

Weiterlesen:
„Matriarchat“ im Feministischen Lexikon auf fraulila.de.

Barbara Streidl hat einen Nachbericht verfasst:

Nie habe ich das Neue Arena so voll gesehen wie an diesem Abend: Frauen allen Altersgruppen drängten in den Saal, ein paar Männer auch. Schon während des Films war zu bemerken, dass sich viele Fragen ergaben, die im Gespräch mit der Regisseurin Bettina E. Witte dann diskutiert wurden. So wollten mehrere Frauen wissen, wie denn die Männer der Khasi mit ihrem Status zufrieden waren. Frau Witte bestätigte die Stimmen aus dem Film: Die Khasi-Männer mögen ihr Leben in der matrilinearen Gesellschaft. Sie erzählte auch, dass sie keine Bettler oder Arme beobachten konnte in der etwa 4-wöchigen Zeit, die sie in Meghalaya gedreht hat.

Prinzipiell scheint es sehr viel weniger Angst vor Einsamkeit, Armut oder Schwangerschaft zu geben unter den Frauen der Khasi, da die Clans auf alle Mitglieder der Familie achten und niemanden „fallen lassen“. Bettina Witte fügte hinzu, dass sie gerne ein weiteres Filmprojekt über die Khasi machen möchte, in dem sie die wirtschaftlichen und ökonomischen Zusammenhänge durchleuchten will.

„Mona Lisa“, die Sendereihe im ZDF, sendet am Samstag, den 7. März 2015, um 18 Uhr einen Ausschnitt von fünf Minuten aus Bettina Witte’s Film.

Hier kann man den Film auf Youtube nachsehen:

http://www.youtube.com/watch?v=hW5bMqGzvYg